*Werbung* Rezensionsexemplar als Buchflüsterer über buecher.de
Der Roman „So ist das nie passiert“ von Sarah Easter Collins ist eigentlich eine Familiengeschichte. Aufgrund der Spannung und der teils aufwühlenden Situationen würde ich es schon fast zur Sparte Psychothriller packen. Vorab, ich war wirklich begeistert davon und kann es wärmstens empfehlen.
Eine junge Frau führt ein von außen betrachtet sehr ausgefülltes Leben. Willa kommt aus reichem Hause, hat einen festen Freund, eine beste Freundin und liebt Dinnerpartys, an denen sie regelmäßig teilnimmt. Eigentlich könnte sie entspannt durchs Leben gehen, wenn da nicht ein dunkler Fleck wäre, der sie schon seit ihrer Teeniezeit begleitet. Ihre kleine Schwester wurde damals augenscheinlich entführt und konnte nie gefunden werden. Willa ließ das nie los. Noch immer glaubt sie ganz fest daran, dass Laika irgendwann wieder auftaucht. Sie klammert sich auch 20 Jahre später weiter an diesen Gedanken, trotzdem sie genau diese Verbissenheit immer weiter von ihren Liebsten entfernt.
Als Willa mal wieder eine Party besuchte, glaubte sie ihren Augen nicht zu trauen. War das etwa Laika? Oder war hier nur der Wunsch Vater des Gedanken?
Collins schrieb die Geschichte aus der Ich-Perspektive, was das Lesen und verstehen sehr einfach machte. Etwas komplizierter wurde es durch die Sprünge von heute zu damals. Die Rückblicke waren dabei nicht das Problem. Ich tat mich anfangs eher schwer mit den vielen, unterschiedlichen Figuren. Man möchte gerne zu jedem eine Art Verbindung aufbauen, um letztlich die verschiedenen Emotionen zu verstehen. Das gelang mir lange Zeit leider nicht. Willa und Laika waren mir sympathisch. Das vereinfachte auch das Verstehen des Dilemmas beider Frauen. Den Charakter ihrer besten Freundin einzuordnen war nicht ganz so leicht. Zu ihr konnte ich tatsächlich bis zum Schluss keine Verbindung spüren, aber das ist mein ganz persönliches Empfinden.
Am besten gefiel mir das Thema rund um echte Erinnerungen und falsche Wahrnehmungen. Da ich ein sehr gutes Gedächtnis habe, mich gedanklich sogar ganz weit in meine Kindheit zurück versetzen kann, wäre ich vorher nie auf die Idee gekommen, dass eventuell einige Erinnerungen nur Einbildungen gewesen sein könnten. Nach dieser Geschichte bin ich mir nicht mehr ganz so sicher.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und vergebe 4 Sterne.