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„Trauma“ ist ein solider Thriller, den ich eher als Krimi bezeichnen würde. Der Klappentext las sich sehr spannend, das Thema war genau nach meinem Geschmack. Anders, als bei meinem zuletzt gelesenen Buch, erfüllten sich meine hohen Erwartungen nicht so ganz.
Angelique Mundt schreibt gut verständlich, ohne Schnörkel und bedient sich einem Ort, der schon einigen Büchern/Filme als Grundlage diente. Eine Psychiatrie bietet aber auch wirklich alles, um in die dunkelsten, menschlichen Abgründe zu schauen, oder? Zumindest empfindet man das als Außenstehender schnell so. Als medizinisch begeisterter Mensch war die Lektüre natürlich ein Muss. Dabei interessieren mich am meisten die Therapieansätze der Ärzte und auf welchen Wegen sie versuchen, den Patienten zu helfen.
Leila ist eine junge Frau, die eigentlich ein tolles Leben führt. Sie ist mit einem netten Mann verheiratet und eine phantastische Sängerin. Singen ist ihre Leidenschaft. Darin geht sie völlig auf. Dann ändert sich plötzlich ihr gesamtes Leben. Sie erwacht in einem fremden Bett, an einem fremden Ort, mit ihr völlig fremden Menschen. Sie findet sich in der geschlossenen Psychiatrie wieder, weil sie angeblich versucht haben soll, sich das Leben zu nehmen. Leila kann das alles nicht glauben und hat nur einen Gedanken … sie will wieder nach Hause, sofort.
Aber wo sind die letzten Stunden geblieben? Warum kann sie sich an nichts erinnern? Sie würde sich doch niemals etwas antun. Sie doch nicht!
Dazu quälen Leila furchtbare Albträume. Sie sieht Blut, Tod und ein Messer. Ist sie etwa eine Mörderin? Wollte sie sich deshalb umbringen? Jemand muss ihr helfen.
Der Anfang des Buches war vielversprechend. Es wurde eine gute Portion Spannung aufgebaut, die sich dann leider nicht mehr durch die restliche Story zog. Für meinen Geschmack wurden Leilas Vermutungen viel zu oft wiederholt. Es gab keine neuen Spuren, Erkenntnisse wurden wie in einer Endlosschleife abgespult. Das setzte die Spannung sehr herab. Ich fühlte mich an diesen Stellen etwas gelangweilt und begann in der Buchmitte diese Passagen einfach zu überspringen.
Die Aufmerksamkeit lenkte die Autorin zwischendrin immer wieder mal auf andere Personen, sodass es schon Spaß machte, selber etwas detektivisch tätig zu werden. Trotzdem das Ende überraschte, tat es das nur in Bezug auf das Motiv. Alles andere war in meinen Augen ziemlich vorhersehbar.
Zu den Personen konnte ich leider auch keine richtige Beziehung aufbauen. Leila jammerte mir zu viel ;-), füllte zu sehr die Opferrolle aus, ihr Mann wirkte extrem passiv.
Fazit: Das Thema war super, leider wurde zu wenig daraus gemacht. Die Personen wirkten blass und nicht authentisch.
Ich vergebe lieb gemeinte 3 von 5 Leseherzchen ♥♥♥
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